Portisch (FWG): Wie geht es mit der Hochstraße Nord weiter?

Thorsten Portisch, Kandidat im vergangenen OB – Wahlkampf und nun Mitglied bei der Freien Wähler Gruppe meldet sich zu den derzeitigen Diskussionen rund um den Berliner Platz und den Abriss der Hochstraße zu Wort.
Er habe die Idee der Entwicklung einer autofreien und begrünten Innenstadt 2017 in seinem Wahlkampf thematisiert. Dabei gelte es nach seiner Auffassung nicht erneut den für Ludwigshafen typischen Fehler des geplanten zu viel und gepflegten zu wenig zu gehen.

Bereits jetzt fehle es an Geld für Nachpflanzung gefällter Bäume. Die Bereitstellung ausreichender Mittel für die Pflege vorhandener Grünanlagen falle der Stadt alles andere als leicht. Wer Grünflächen fordere müsse auch den Unterhalt garantieren. Dies gelte insbesondere für die Sicherheit und Sauberkeit solcher „Plätze hoher Aufenthaltsqualität „.
Ein autofreier Berliner Platz könne als Nukleus für den Umbau der Innenstadt dienen. Dieser Umbau sei allerdings nur durch die Privatwirtschaft zu bewerkstelligen. Für diese gelte es daher verlässliche Leitplanken bereit zu stellen.

Portisch nennt drei Parameter die er mittelfristig als für eine positive Innenstadtentwicklung relevant betrachtet:


1. Berliner Platz autofrei (Ziel: Wandel zum Campus)

2. Veränderung der Baufenster zwischen Berliner Platz und RathausCenter (Ziel: Verkleinerung des Straßenraums zugunsten von Investitionsanreizen zum Stadtumbau)

3. weitestgehender Erhalt des Rathauscenters
(Ziel: Vereinigung aller Rathausfunktionen, Angebote zur Nahversorgung und Bereitstellung von Bauflächen auf dem vorhandenen Gebäude bspw. für Kita). Angesichts hoher Mietkosten für die angemieteten Büros der Stadtverwaltung, müsse der Fehler der Großen Koalition unter Führung von Alt-OB Dr. Eva Lohse mit der fehlenden Planung des städtischen Rathauses zu korrigiert werden.

Der Erhaltung der riesigen und intakten Struktur des RathausCenters komme seiner Meinung nach höhere Priorität zu als dem Erhalt und Wandel der Hochstraße zur Grünfläche, welche mit derzeitigen städtischen Mitteln nicht unterhalten werden könne. Der Stadtraum Ludwigshafen-Mannheim, dessen Bevölkerung und Wirtschaft benötigt seiner Meinung nach die automobilen Ost-West-Achsen und daher auch die Helmut-Kohl-Allee. Diese sei jedoch wie die FWG- Stadtratsfraktion bereits 2019 feststellte in der derzeitigen Planung  überdimensioniert. Helge Moritz beantragte vor inzwischen 5 Jahren als Vertreter der FWG im Bauausschuss  dieUmsteuerung auf eine verkleinerte Variante.

Rainer Metz als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler verlange so Portisch zu Rechtdass vor einer ernsthaften Diskussion um den Erhalt der Hochstraße Nord die entstehenden Kosten abhängig von ihrer Nutzung ermittelt werden. Schließlich fielen in der Vergangenheit bereits sehr hohe Millionenbeträge zur Sicherung der vorhanden Hochstraße an.

Es gelte die derzeitigen Impulse externer Hochschulen aufzunehmen und positiv zu hinterfragen. Denn, um einen Abriss der Hochstraße Nord zu vermeiden und deren Erhalt zu ermöglichen reiche es nicht aus die Kosten ihres Abrisses gegen zu rechnen und das Bauwerk allein als Tragwerk eines Parkes zu begreifen meint Portisch. Ein Erhalt sei nicht finanzierbar wenn es nicht gelänge dort auch Wohn- und Arbeitsraum zu erschließen. Er denke dabei an Ludwigshafener Brückenhäuser auf und unter dem Konstrukt ohne Grundstückskosten allerdings mit Erhaltungszins für die bereitgestellte Fläche. Integrativer Bestandteil eines solchen Konzeptes müssten Bauten sein welche als Konstruktionselemente die kritischen Tragwerke absichern und Erschließen helfen. Entlang eines solchen Projektes in Public Private Partnership könne dann die bedarfsgerechte Ausgestaltung der Helmut-Kohl-Allee zwischen „Gorbatschow-“ und Schuhmacher-Brücke folgen.

Mit freundlichen Grüßen,

Thorsten Portisch